Heizungsanlagen effizient nutzen
Über zwei Drittel der Energie wird für das Heizen und die Warmwasseraufbereitung verbraucht. Was aber tun, wenn der Heizkörper nicht richtig warm wird? Wir verraten Ihnen Maßnahmen, damit Sie Ihre Heizungsanlage effizient nutzen und so Energie einsparen können.
Heizkörper entlüften
Sie drehen das Thermostat auf und erwarten, dass der Raum schnell kuschelig warm wird. Und es passiert: Nichts – nur der Heizkörper gluckert und wird maximal lauwarm. Der Grund dafür könnte Luft sein, die ungewollt in den Heizkreislauf gelangt ist. Verbleibt die überschüssige Luft im Heizkörper, liegt die Wärmeabgabe der Heizung auf einem eher niedrigen Niveau, was zu erhöhten Heizkosten führen kann. Unser Tipp: Entlüften Sie Ihre Heizkörper.
So gehen Sie vor:
Benötigte Werkzeuge:
Sie benötigen einen Heizungsentlüftungsschlüssel (standardisierter Vierkantschlüssel, erhältlich im Baumarkt), einen Becher, um eventuell entweichendes Wasser aufzufangen sowie einen Lappen.
Heizung entlüften Schritt für Schritt
Wichtig für Mieterinnen und Mieter:
Sollten Sie in einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung wohnen, dann kann die Umwälzpumpe selbstverständlich nicht so einfach abgestellt werden. In diesem Fall muss zuerst der Heizkreislauf der Wohnung geschlossen werden, da sonst die Luft weiter durch die Rohre gewirbelt wird und sich nicht in den Heizkörpern sammeln kann. Das dafür vorgesehene Absperrventil sollte sich irgendwo in der Wohnung befinden. Im Zweifelsfall sollte man beim Hauswart nachfragen. Als Mieter sind Sie übrigens berechtigt, die Heizkörper selbst zu entlüften.
Hydraulischer Abgleich
Die richtigen Heizungstemperaturen sind essentiell für den Betrieb der Heizungsanlage. Sind sie zu hoch gewählt oder passen sie nicht zur Betriebsart der Anlage, wird kostbare Energie vergeudet. Durch eine optimal auf die Außentemperatur eingestellte Anlage lässt sich hier sparen. Der sogenannte hydraulische Abgleich der Heizung ermöglicht eine gleichmäßigere und bedarfsgerechte Verteilung der Wärme. Das sorgt für einen gleichmäßigeren Betrieb der Heizkörper, insgesamt niedrigere Heizungstemperaturen und bis zu 20 Prozent geringere Heizkosten.
Was versteht man unter einem hydraulischen Abgleich?
Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass durch alle Heizkörper die richtige Wassermenge fließt. Das Wasser im Heizungs-System sucht sich den Weg mit dem geringsten Widerstand: Wasser fließt eher durch kurze und dicke statt durch lange und dünne Heizungsrohre. Dadurch können Zimmer, die vom Heizkessel weiter entfernt sind, zu wenig Heizwasser abbekommen, während heizungsnahe Heizkörper überversorgt werden. Bei näheren Räumen mit zu viel Wasserdruck kann das Thermostatventil nicht mehr sauber arbeiten. Oft wird bei solchen Problemen einfach die Heizungstemperatur oder der Pumpendruck erhöht.
Links: ohne hydraulischen Abgleich, rechts mit hydraulischem Abgleich. Ohne hydraulischen Abgleich werden entfernt liegende Heizkörper beim Aufheizen evtl. unterversorgt.
Was passiert beim hydraulischen Abgleich?
Für jeden Raum wird die erforderliche Heizlast berechnet und die Heizkörperventile werden entsprechend justiert, um das korrekte Wasservolumen zu gewährleisten. Dies geschieht anhand vieler Daten, etwa der Raumgröße, der Wandflächen und Fenster. Auch die Entfernung zur Heizungspumpe und das Rohrnetz werden analysiert. Das ist wichtig, da unregulierte Heizungsanlagen häufig nicht über einen einheitlichen Druck verfügen. Ein gleichbleibender Druck in allen Leitungen ist aber notwendig, um bedarfsgerecht Warmwasser an allen Heizkörpern zur Verfügung zu stellen. Dann werden gegebenenfalls die im Heizsystem notwendigen Einstellungen vorgenommen. Dabei wird meist auch die Vorlauftemperatur des Heizsystem angepasst. Das Abgleichen der Heizung dauert meist mehrere Stunden und wird von einem Fachmann durchgeführt.