Optimal geschützt in Norderstedt

Lebensretter melden sich einmal im Monat sicherheitshalber per Funk

In der Metropolregion Hamburg ist Wohnraum ein begehrtes Gut. Die Adlershorst Baugenossenschaft schafft pro Jahr zwischen 100 und 150 neue Wohnungen. Für die Sicherheit der Bewohner sorgen Funkrauchmelder von BRUNATA-METRONA.
Klingt merkwürdig, ist aber so: In Deutschland, wo fast alles erfasst und ausgewertet wird, existiert keine bundesweite Brandschadenstatistik. Hauptgrund hierfür ist, dass die circa 26.000 Feuerwehren hierzulande auf kommunaler Ebene organisiert sind. Die einzelnen Kommunen sind zwar durchaus an der Statistik ihrer jeweiligen Feuerwehr interessiert, verwenden aber alle ihre eigenen Erhebungsbögen. Dadurch sind die einzelnen Statistiken nur sehr bedingt vergleichbar.
Um einen Überblick über Ursachen, Rahmenbedingungen und Folgen von Bränden in Deutschland zu ermöglichen, hat die Zeitschrift „Schadenprisma“ eine Untersuchung durchgeführt. Das Magazin wird vom Verband der öffentlichen Versicherer herausgegeben. Grundlage der Untersuchung bilden die Jahresberichte der Berufsfeuerwehren aus Berlin, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt Main, Hamburg, Hannover, Köln und München über den Zeitraum von 1997 bis 2012. Aus diesen Jahresberichten entnahmen die Autoren eine Stichprobe von 210 Bränden mit Todesopfern
Dabei fiel auf: 76 Prozent der Brände mit Brandtoten ereignen sich in der Zeit zwischen 18 Uhr und 6 Uhr und somit überwiegend während der Nachtruhe. 72 Prozent der Brandtoten entfielen auf die Altersgruppe der über 50-jährigen Personen. Am häufigsten werden Brandtote im Schlafzimmer (33 Prozent), im Wohnzimmer (27 Prozent) und im Wohnungsflur (12 Prozent) aufgefunden. In vielen Fällen enthielten die Berichte zu den Bränden den Vermerk der Einsatzkräfte, dass Rauchmelder vermutlich den tragischen Ausgang hätten verhindern können.
Rauchmeldervorschriften sind Ländersache
Glücklicherweise hat sich die Erkenntnis über die Bedeutung von Rauchmeldern mittlerweile flächendeckend durchgesetzt und spiegelt sich in der Gesetzgebung wider. Ähnlich wie bei der Brandstatistik gibt es aber auch bei den Vorschriften zu Rauchmeldern keine bundeseinheitliche Regelung. Zwar haben alle Bundesländer eine Ausstattungspflicht in ihrer jeweiligen Landesbauordnung verankert. Die Fristen und Verantwortlichkeiten unterscheiden sich jedoch.
Für die Adlershorst Baugenossenschaft eG gilt die Landesbauordnung von Schleswig-Holstein. Das Wohnungsunternehmen bewirtschaftet rund 5.300 Wohnungen. Der Wohnungsbestand liegt in Norderstedt, Elmshorn, Quickborn, Tornesch, Wedel und anderen Städten und Gemeinden im Nordwesten der Metropolregion Hamburg.
Nach der Landesbauordnung im nördlichsten Bundesland müssen seit 2011 sämtliche Wohnungen über Rauchmelder verfügen, und zwar mindestens in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren. Bei Adlershorst hat man sich aber für eine optimale Ausstattung entschieden, die auch Wohn- und Arbeitszimmer abdeckt. „Die Sicherheit unserer Mieter ist uns ein großes Anliegen“, betont Benjamin Schatte, Abteilungsleitung Unternehmenssteuerung bei Adlershorst. Bisher ist die Wohnbaugenossenschaft zwar von größeren Bränden verschont geblieben, eine Garantie für die Zukunft ist dies jedoch nicht. Das weiß auch Schatte: „Viele Brände werden durch Elektronikartikel verursacht. Gerade in Wohn- und Arbeitszimmern kommen immer mehr dieser Geräte zum Einsatz. Deshalb sind aus unserer Sicht Rauchmelder dort unverzichtbar.“
Das gilt auch für das neu errichtete Quartier 452 mit 138 Wohneinheiten im Neubaugebiet Garstedter Dreieck in Norderstedt. Hier hat Adlershorst BRUNATA-METRONA beauftragt, die Wohnungen mit Funkrauchmeldern vom Typ Rauchmelderstar auszustatten. Die Funktechnologie ermöglicht es, die vorgeschriebene jährliche Überprüfung der Geräte durchzuführen, ohne dafür die Wohnungen zu betreten.
Zu dieser Überprüfung gehören die Funktionsprüfung, die Abstandskontrolle und die Demontageerkennung. Bei der Funktionsprüfung stellt das Gerät selbsttätig fest, ob die Batteriespannung noch ausreichend ist und prüft mittels Infrarotsensoren, ob die Raucheintrittsöffnungen frei sind.
Die Abstandskontrolle überprüft mittels Ultraschallsensoren die unmittelbare Umgebung des Rauchmelders auf Hindernisse. Ein Radius von mindestens 50 cm um das Gerät herum muss frei bleiben, damit im Brandfall der Rauch ungehindert in die Rauchkammer gelangen kann und so den Melder auslöst. Die Demontageerkennung informiert den Nutzer mittels eines akustischen und optischen Signals, wenn das Gerät länger als zwei Wochen nicht an der Decke hängt.

Autor: Christopher Intsiful
BRUNATA-METRONA

Erschienen in IVV immobilien vermieten & verwalten Sonderpublikation 2016/17 Download als PDF
  1. Und schließlich gibt es noch „smarte“ Komponenten, die problematische Situationen erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Dazu gehört die Abschaltung eines versehentlich nicht ausgeschalteten Herdes, aber auch die Benachrichtigung von Betreuungspersonen bei gesundheitlichen Problemen des Bewohners.

Ausblick
Für das Smart-Home-Projekt hat der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen der Westsächsischen Wohn- und Baugenossenschaft Zwickau den „Genossenschaftspreis Wohnen 2015“ verliehen. Ein Kriterium dieser Auszeichnung ist die Finanzierbarkeit. Wichtig bei Innovationen, die möglichst vielen Menschen zugutekommen sollen, ist es, die Kosten nicht aus den Augen zu verlieren. Die Hochschule und BRUNATA-METRONA sind zuversichtlich, die Investition für die IITI-Grundausstattung auf 1 – 2 Prozent der Neubaukosten einer Mietwohnung reduzieren zu können, sodass IITIs auch für den allgemeinen Mietsektor und sozialen Wohnungsbau infrage kommen. Die Soft- und Hardwarekonzepte der IITI stützen sich weitgehend auf Open-Source-Produkte wie LINUX als Betriebssystem und OSGi als allgemeinzugängliche und standardisierte Plattformen. Die Rechte für die IITI-K onzeption liegen zudem weitgehend im öffentlichrechtlichen Sektor, sodass unabhängige und offen unterstützte Weiterentwicklungen möglich sind.

Autor: Christopher Intsiful
BRUNATA-METRONA

Die WEWOBAU nutzt die IITI neben der starken Senkung der Heizkosten zur Unterstützung einer altersgerecht angepassten Wohnkultur. In Kooperation mit der WHZ hat die Wohngenossenschaft eine Ambient-Assisted-Living (AAL) Musterwohnung aufgebaut. Darunter versteht man die Ausstattung mit Assistenzsystemen zur technischen Unterstützung im Alter für ein selbstbestimmtes Leben.
Ergonomie und hilfreiche Technik
„Willkommen zu Hause!“ So begrüßt einen die Musterwohnung, wenn man nach dem Öffnen der Tür den Kommen-Gehen-Taster betätigt. Zu sehen ist von der Technik jedoch nichts – und das ist durchaus beabsichtigt. Die diversen Helferlein sollen sich diskret im Hintergrund halten und lediglich in Erscheinung treten, wenn sie gebraucht werden.
Zentrales Element ist ein Flachbildschirm an der Wand in der Größe eines Tablets. Der sogenannte FlatSat ermöglicht die zentrale Steuerung der Wohnungsfunktionen und vermittelt dem Bewohner zahlreiche hilfreiche Informationen beispielsweise zum Status der Fenster oder der Beleuchtung. Die Ausstattung der Wohnung wurde in enger Kooperation zwischen der Hochschule, dem Eigentümer und Vertretern der Zielgruppe entwickelt und lässt sich grob in drei Kategorien einteilen:

  1. Die erste Gruppe von hilfreichen Details betrifft den Bereich der Ergonomie. Dazu gehören beispielsweise die bodengleiche Dusche, ein erhöhter Backofen oder Gardinenleisten, die sich absenken lassen, um das Abnehmen und Aufhängen der Vorhänge zu erleichtern.
  2. Die zweite Gruppe bilden Erinnerungsund Assistenzsysteme. Sie zeigen beispielsweise offene Fenster oder Schränke an, signalisieren Ereignisse wie Türklingeln oder die Beendigung von Waschmaschinenprogrammen oder beleuchten nachts bei Bedarf den Weg zur Toilette.
Ähnlich wie beim Autofahren, lässt sich beim Heizen sehr viel Energie sparen, wenn man auf rasantes „Beschleunigen“ und „Vollbremsungen“ verzichtet. Die Forscher der WHZ haben ein System entwickelt, in dem der Nutzer lediglich die gewünschte Raumtemperatur vorgibt und eine „Intelligente IT-Infrastruktur (IITI)“ diese Temperatur möglichst sparsam realisiert.
Die BRUNATA-METRONA-Gruppe übernimmt für die IITI die Realisierung drahtloser, funkgestützter Kommunikationslösungen für Temperaturmessung, Energieabgabe, Heizungssteuerung, Lüftung und Interaktion des Wohnungsnutzers mit der IITI. Hierbei wird die klassische Geräteausstattung, die heute ausschließlich zur Heizkostenverteilung dient, mit zusätzlichen Funktionalitäten versehen, ohne wesentliche Kostensteigerungen zu verursachen.
Die IITI garantiert allen Wohnungsnutzern eine einheitliche technische Grundausstattung ihrer Wohnung. Diese Grundausstattung ist in der Lage, die unüberschaubare Vielfalt digitaler Angebote des Marktes sinnvoll und variabel auf die individuellen Bedürfnisse jedes Bewohners zuzuschneiden, sodass sie von ihm flexibel in Anspruch genommen oder wahlweise auch ignoriert werden kann.